Schornsteinfegermeisterbetrieb

Tobias Volland

Gebäudeenergieberater  (HWK)
Ihr Partner für Umwelt, Energie & Sicherheit

 


Banner - Tobias Volland



  Rauchmelder retten Leben!



Energienews


13.10.2018

Heizspiegel: Heizen mit Heizöl wird wieder teurer

Bei 790 Euro lagen im vergangenen Jahr die durchschnittlichen Heizkosten für eine 70 m² große Wohnung mit Erdgas-Zentralheizung. Während in energetisch guten Häusern 520 Euro gezahlt wurden, mussten Bewohner von energetisch schlechteren Wohnungen 1110 Euro zahlen. Das zeigt der Heizspiegel für Deutschland 2018, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online im Auftrag des Bundesumweltministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund e. V. im Rahmen der Kampagne „Mein Klimas

Verbraucher können auf www.heizspiegel.de prüfen, wo sie mit ihren Heizkosten im Vergleich zu ähnlichen Haushalten stehen. Der Heizspiegel-Flyer ist ab Mitte Oktober bundesweit bei vielen Mietervereinen sowie Städten und Gemeinden erhältlich.

Prognose: Heizen mit Heizöl teurer als mit Erdgas

Die Heizkosten haben sich im vergangenen Jahr je nach Energieträger uneinheitlich entwickelt. In einer 70-m²-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Heizöl-Zentralheizung sind die Kosten wegen höherer Heizöl-Preise im Schnitt um 85 Euro gestiegen – auf 750 Euro pro Jahr. In einer Wohnung mit Erdgas-Zentralheizung sanken die durchschnittlichen Kosten auf 790 Euro (minus 20 Euro). Bei Fernwärme waren es 895 Euro (minus 35 Euro).

Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich auch in diesem Jahr fortsetzen: Bewohner von ölbeheizten Häusern müssen aufgrund steigender Preise wahrscheinlich mit 8 % Mehrkosten rechnen. In Häusern mit Erdgas- und Fernwärmeheizung dürften die Kosten um etwa 3 % sinken. Damit würde das Heizen mit Heizöl seinen Kostenvorteil verlieren und wäre wieder teurer als das Heizen mit Erdgas.

Der Heizspiegel macht deutlich: Die Entwicklung der Energiepreise ist für die Heizkosten zwar auf den ersten Blick relevant – wesentlich wichtiger ist jedoch der Sanierungsstand eines Hauses.

„Der Sanierungsstand ist der meistunterschätzte Faktor für Heizkosten. In einem energetisch schlechteren Haus sind die Heizkosten im Schnitt doppelt so hoch wie in einem energetisch besseren Haus“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Auch die CO2-Emissionen sind in besser sanierten Gebäuden deutlich geringer.“ In einem energetisch besseren Mehrfamilienhaus mit Erdgas-Zentralheizung entstehen in einer 70-m²-Wohnung pro Jahr etwa 1,5 Tonnen CO2 durchs Heizen. In einem energetisch schlechteren Gebäude sind es 4,1 Tonnen. Um diesen CO2-Unterschied zu kompensieren, müssten rund 200 Bäume gepflanzt werden.

Die Höhe der Heizkosten hängt maßgeblich vom Witterungsverlauf, dem Sanierungsstand des Hauses, aber auch vom konkreten Verbrauchsverhalten der Bewohner ab. Das bestätigt Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten: „Der Heizspiegel gibt Mietern einen Überblick über die Verbräuche und Heizkosten des eigenen Wohngebäudes. Online können Sie sogar ihre eigene Wohnung vergleichen und herausfinden, wie hoch ihr persönliches Sparpotenzial ist. Viele Mieter können durch ein anderes Verhalten ihre Heizkosten deutlich senken – ohne auf Komfort zu verzichten.“

Weitere Daten und Hintergründe aus dem Heizspiegel

Als durchschnittliche Wohnung wird eine 70 m² große Wohnung bezeichnet, die in einem 501 bis 1000 m² großen Mehrfamilienhaus liegt. Sofern nicht anders bezeichnet, wird sie zentral mit Erdgas beheizt.

Durchschnittliche Heizkosten 2017: In einer durchschnittlichen Wohnung zahlten die Bewohner mit Erdgas-Zentralheizung 2017 im Schnitt rund 790 Euro. In Wohnungen mit Heizöl-Zentralheizung waren es etwa 750 Euro, bei Fernwärme rund 895 Euro. Andere Energieträger wie Strom oder Biomasse werden nur in etwa 11 % aller Haushalte genutzt. Deswegen sind sie bisher nicht Teil der Heizspiegel-Auswertung.

Prognose für das Abrechnungsjahr 2018: In erdgas- und fernwärmebeheizten Gebäuden werden die Heizkosten 2017 voraussichtlich um etwa 3 % sinken. Bewohner von Häusern mit Heizöl-Zentralheizung müssen mit einem Anstieg der Heizkosten um 8 % rechnen.

Berechnungsgrundlagen für die Prognose: Die Prognose für 2018 berücksichtigt wetterbedingte Veränderungen und die Entwicklung der Energiepreise. Die Temperaturen in der Heizperiode 2018 werden im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 3,7 % höher sein. Die mittleren Energiepreise entwickeln sich aus aktueller Sicht unterschiedlich: Bei Erdgas und Fernwärme dürften die Preise 2018 durchschnittlich um 1,5 % sinken, bei Heizöl um rund 13 % steigen.

CO2-Emissionswerte der Energieträger: Die Energieträger Erdgas, Heizöl und Fernwärme haben unterschiedliche CO2-Emissionswerte:

  • Erdgas: 0,25 kg/kWh
  • Heizöl: 0,319 kg/kWh
  • Fernwärme: 0,261 kg/kWh

Die Spanne der Heizkosten ergibt sich aus einem Vergleich der Heizspiegel-Kategorien „niedrig“ und „zu hoch“. Dabei werden die in der jeweiligen Kategorie angegebenen Kosten pro m² mit der Größe der durchschnittlichen Wohnung (70 m²) multipliziert. Für das Abrechnungsjahr 2017 ergeben sich folgende Spannen:

  • Erdgas: 520 bis 1110 Euro
  • Heizöl: 520 bis 1040 Euro
  • Fernwärme: 620 bis 1380 Euro

Der Heizspiegel lässt sich auf Wohngebäude anwenden, die zentral mit Erdgas, Heizöl oder Fernwärme beheizt werden. In den Vergleichswerten sind die Anteile für Raumwärme (Heizen) und für die Warmwasserbereitung enthalten. Für den Heizspiegel 2018 hat co2online rund 61.000 Gebäudedaten zentral beheizter Wohngebäude aus ganz Deutschland ausgewertet.




mit freundlicher Unterstützung von Gebäude Energie Berater